In den 1830er Jahren ändert sich die Mode allmählich. Die Röcke der Kleider werden runder, die Ärmel nach und nach voluminöser, so dass sie auch beim Klavierspielen störten. Sie werden als Hammelkeulenärmel oder auch als Ballon- und Schinkenärmel bezeichnet. In Form gebracht wurden sie mittels Rosshaar. Die Taille wurde ab 1835 wieder deutlich betont. Die Damenmode im Biedermeier wurde schlichter, aber auch deutlich unbequemer. Zu den Kleidern trugen die Damen Schutenhüte und Kreuzbandschuhe.
Dieses antike Tageskleid aus der Mitte der 1830er Jahre hat die typische Form der Biedermeier-Kleider: betonte Taille, Hammelkeulenärmel (Gigot-Ärmel), einen in Falten gelegter Rock, der glockenförmig fällt, in Falten gelegte Oberarmpartien, schön gestaltete Brustverzierungen. Besonders anmutig erscheinen die Armabschlüsse. Die Manschetten sind schön gestaltet und mit Spitze verziert. Ärmel und Kleid werden mit Haken und Ösen geschlossen. Abgefüttertes Oberteil. Das Kleid ist – bedenkt man wie alt es ist – in gutem Erhaltungszustand. Leider ist der Organza-Stoff fleckig: Stockflecken, wenig alte Schmutzflecken und Lagerungsflecken. Vielleicht könnte hier eine professionelle Reinigung etwas Abhilfe schaffen. Uns haben die Flecken nicht gestört. Sie gehören zu diesem Kleid dazu und erzählen auf Ihre Art und Weise die Geschichte dieses Kleides. Die Dekoration (kleine Haar-Brosche) ist nicht inbegriffen.