Außergewöhnliche Portraits zweier Nürnberger Bürgerinnen, eines datiert (1813) und signiert von L.H. Hessel. Leonhard Heinrich Hessel (1757 St. Petersburg (?) – (um) 1830) war deutsch-baltischer Maler und Kupferstecher. Die Familie stammte aus Narva (heute: Estland) und zog wohl nach St. Petersburg; seit 1779 als Miniatur-Porträtmaler und Kupferstecher in Nürnberg tätig; Erfinder des sog. „Hesselischen Treffer“, der das Sihouettieren auch bei Tage erlaubte; zumeist portraitierte Hessel Nürnberger Bürgerinnen und Bürger (bspw. Paul Wolfgang Merkel, Johann Paul Sattler, Carl Felssecker); Werke Hessels befinden sich u.a. in der Graphischen Sammlung Albertina (Wien), Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg), Schwedisches Nationalmuseum (Stockholm).
Wer die beiden hier portraitierten Frauen sind, ist unbekannt. Es müssen aber wohlhabende Damen der Nürnberger Bürgerschicht gewesen sein. Sehr wahrscheinlich zwei Schwestern. Die beiden Portraits sind Pastellmalereien auf Papier, im originalen Rahmen. Auf der Rückseite des einen Papiers befinden sich alte liturgische (?) Texte. Nichts Ungewöhnliches, denn Papier war ein teures Gut, das – sofern es ging – wiederverwendet wurde. Die Rahmen zeigen Alterspuren, mit alten Wurmlöchern. Die Portraits selbst sind – bedenkt man ihr Alter – in sehr gutem Erhaltungszustand. Ein Wasserfleck im Bereich des einen Kinns. Ein einzigartiges Konvolut.
Rahmen: ~ 31 cm x 27 cm
Portraits: ~ 18 cm x 13 cm (sichtbarer Teil im Passepartout)