Eng geschnürtes Oberteil oder Korsett, ca. 1740. Getragen wurde es, um die Taille möglichst schmal erscheinen zu lassen und gleichzeitig den Busen noch oben zu pressen. Dieses Mieder wurde als Oberbekleidung getragen. Dafür ist es zu aufwendig und mit teuren Materialien hergestellt worden. Es war unter dem Manteau sichtbar. Es ist vollständig ausgesteift, so dass die Bezeichnung Schnürmieder oder Schnürbrust zutreffender ist. Es ist ärmellos, wird aber mittels Bändern über der Schulter geschlossen. Schnürung vorne und hinten. Fischbeinstäbe oder evtl. Holzstäbe. Hergestellt aus Brokatseide, im typischen Muster des 18. Jahrhunderts. Verziert mit Bändern aus Metall-Spitze, die leicht angelaufen ist. Innen mit Baumwolle/Wolle und im Hüftbereich mit Leder abgefüttert. „Schuppen“ oder Schößchen aus Leder und aus dem Stoff des Mieders. Das Schnürmieder wurde wahrscheinlich mit einem Einsatz (Stecker/Stomacher) getragen. Für das Alter: Exzellent erhalten. Eine offene Naht, geringer Abrieb an den vorderen Stäben, ersetzte Schnürung, kleine Fehlstellen in der Seide. Sehr, sehr selten zu finden.
Das Oberteil stammt aus Deutschland. Die Herkunft Deutschland stimmt daher – aus heutiger Sicht betrachtet. 1740 gab es noch kein Deutschland. Das Land war zersplittert in Fürstentümer, Großfürstentümer, Herzogtümer, Königreiche.
Länge vorne: ~ 42 cm
Länge hinten: ~ 45 cm