Was für ein Kleid! Es ist eines der schönsten und auffälligsten Jugendstil-Kleider, das aus der Frühzeit dieser kunst- und kulturgeschichtlichen Epoche stammt. Es ist ein hervorragendes Beispiel der Gegenbewegung junger Modedesigner zum rückwärtsgewandten Historismus. Das antike Kleid ist ein zweiteiliges Kleid, das aus einer cremefarbenen, sehr fein gerippten Seide hergestellt geschneidert wurde. In die Seide sind Punkte eingewebt worden. Applizierte Stickereien mit versilberten Saatperlen und Perlen. Im Bereich des Rockes sind diese Applikationen in einem Schneckenmotiv angebracht, das für den Jugendstil dieser Zeit typisch war. Später wurden die Formen und Motive noch verspielter und kreativer. Die Brust des Oberteils wird mit einer Art „Plastron“ verdeckt, wahrscheinlich inspiriert von der antiken griechischen Mode. Der Plastron wird mit einer Lasche am Kragen befestigt. Unsymmetrische Gestaltung auf der Rückseite des Oberteils. Als Verlängerung einer Stoffverzierung ist an einem Ring (ebenfalls mit Perlen verziert) eine Art Schleife angebracht. Große Keulen- oder Hammelärmel, die in sehr engen Ärmeln mit Manschetten enden. Diese sind ebenfalls mit Perlen verziert. Hocher Stehkragen mit Schleife. Das Kleid ist sehr gut erhalten. Der Stoff ist außen exzellent erhalten. Die Malessen sind: sehr dezente Verfärbungen und Flecken auf dem Innenfutter des Oberteils; der Naht des Kragen ist offen; geringer Perlenverlust; unter dem rechten Arm sind dezente Flecken und sehr wenige Risse in der Seide. Ein Museumsstück, das sondergleichen sucht.
Brust: ~ 87 cm
Taille: ~ 55 cm
Länge vorne: ~ 147 cm
Länge hinten: ~ 177 cm